Was machen 21 Dackel auf dem Nordfriedhof?
Die Kinder der Dackelklasse der GGS Nord setzen sich zu Beginn des neuen Schuljahres im Deutschunterricht mit dem Thema „Tod und Erinnerung“ auseinander. Mit der Lehramtsanwärterin arbeiten sie an dem Bilderbuch „Füchslein in der Kiste“ von Antje Damm, in dem mit einem Blick in die Tierwelt deutlich gemacht wird, dass Abschied und Verlust zum steten Wandel des Lebens gehören. Was lag da näher als ein Besuch des Nordfriedhofs?
Dort traf die Dackelklasse letzte Woche auf die ehemalige Standesbeamtin Andrea Müller-Battermann, die sich bestens auf dem Friedhof auskennt und kindgerecht das Thema „Tod und Erinnern“ anzugehen weiß. Für die Kinder der Dackelklasse gab es erst einmal Nüsse, die überall auf dem Friedhof für die Eichhörnchen versteckt werden durften. Danach wurden Grabkerzen und Rosen an die Kinder verteilt und die Entdeckungsreise auf dem Friedhof begann. Wer entdeckt ein Eichhörnchen? Welche Tiere leben noch auf dem Friedhof? Wo finden wir überall Engel? Ob die Mathematiklehrerin der Klasse wohl all die Engel auf dem Nordfriedhof zählen kann? Die Zweitklässler erlasen sich die Namen auf den Grabsteinen und stellten viele Fragen. Auf dem Friedhof hörte man neben den lauten Maschinen der Friedhofsarbeiter viele aufgeregte Kinderstimmen.
Verschiedene Grabstätten wurden besucht und genauer betrachtet. Warum steht auf dem Grab eine Nähmaschine? Was macht ein alter rostiger Fuchsschwanz an einem Grabstein? Warum finden sich so viele bunte Spielzeuge auf dem Grab mit dem Engel? Die Kinder kamen ins Gespräch über Erinnerungen und das, was in traurigen Zeiten Trost bringen kann. Sie zündeten an den besuchten Gräbern Kerzen an oder hinterließen eine Rose. Dass im Engelsgrab die Kinder ihre letzte Ruhe finden, die schon vor oder kurz nach der Geburt gestorben sind, wurde kindgerecht thematisiert. Die Kinder der Dackelklasse waren sich einig, dass an diesem Grab sowohl ein Licht angezündet als auch eine Rose in die Hände des großen Engels gesteckt werden musste. Der Besuch des Nordfriedhofs weckte in den Kindern nicht nur große Neugierde, sondern auch den Blick für das Schöne. Der Friedhof stellte sich für die Klasse als ein friedlicher Ort dar, an dem es viel Leben und Lebenswertes zu entdecken gab. Am Ende wurde noch im Kleinen nach mexikanischem Brauch auf dem Friedhof gefeiert. Es gab frisches Obst und Süßigkeiten von Frau Müller-Battermann für alle.
Zum Abschied äußerte ein Schüler sein tiefes Bedauern: Ich möchte nicht, dass Frau Müller-Battermann schon geht! Es war für die Kleinen und Großen der Dackelklasse ein ganz besonderer Ausflug, von dem man noch lange erzählen wird.